Heutzutage ist es für viele Menschen selbstverständlich, den eigenen Konsum zu hinterfragen. Der Trend geht hin zur Nachhaltigkeit. Die Bewegung Zero Waste, also „Null Abfall“, klingt zwar zunächst schwer umsetzbar, ist aber genau wie Veganismus einfach nur eine Sache der Einstellung.
Selbst der Mainstream kommt um den wachsenden Bedarf nicht herum: Plastikstrohhalme werden von Alternativen aus Glas und Papier abgelöst, „Bring your own Cup“ gehört zum guten Ton in Coffee to go Shops und Zahnbürsten aus Bambus befinden sich im Standardsortiment der großen Drogerieketten. Auch kleine Impulse helfen, so sollte man zum Beispiel hinterfragen, ob technische Geräte immer durch neue ersetzt werden müssen, anstatt sie zu reparieren. Bei vielen Produkten ist es aufschlussreich die Ökobilanz zu prüfen. So hat zum Beispiel der beliebte Kaffee aus Aluminiumkapseln eine verheerende Auswirkung auf die Umwelt. Zu Einwegprodukten wie Wattepads, Babywindeln und Damen-Hygieneartikeln gibt es waschbare Mehrwegalternativen. Im Bereich Kosmetik kann es sich in mehrerlei Hinsicht lohnen, Produkte selbst herzustellen. Für Körpercremes, Peelings und sogar Waschmittel und Zahnpasta gibt es einfache Selbstmachrezepte und zahlreiche Blogs mit Tipps und Tricks zum Thema Zero Waste und DIY. Langfristig kann man so Plastik und bares Geld sparen.
Abfall-Fallen, um die man einen Bogen machen sollte
Man könnte denken durch den Trend zur Nachhaltigkeit seien wir auf einem guten Weg. Das ist aber leider mehr Schein als Sein, denn im europäischen Durchschnitt belegt Deutschland den traurigen Platz eins in Sachen Verpackungsmüllproduktion. Schuld sind Marketingstrategien, die immer raffiniertere Verpackungen und Verschlüsse auf den Markt bringen, um sich von der Konkurrenz abzusetzen. Vermehrt werden Produkte für Singlehaushalte vermarktet – kleinere Portionen bedeuten im Verhältnis eine größere Menge an Verpackung. Das Gleiche gilt für das wachsende Angebot an To go-Produkten. Und auch wenn es bequem ist – der ständige Einkauf von Artikeln und Lebensmitteln online sorgt für eine Flut von Verpackungsmüll.
Zero Waste im Einzelhandel – ein bunter Markt
Bei der Suche nach Alternativen und Anbietern, die Bulk Shopping, also selbst mitgebrachten Behältern offen gegenüber stehen, bieten sich kleinere Bio-Lebensmittelgeschäfte und Wochenmärkte an. In größeren Städten finden sich immer mehr Geschäfte, in denen es keine Verpackungen gibt. Auch der kleine Gemüsehändler um die Ecke verkauft vor allem lose Waren und zwingt dem Käufer keine Plastikverpackungen auf. Dadurch wird schnell jede Menge Plastik gespart. Ein zusätzlicher Bonus: Der regionale Handel wird unterstützt und kleinere Händler bekommen wieder mehr Kunden. Zero Waste stärkt so die unter den vorherrschenden Oligopolisten leidende Vielfalt von Anbietern im Lebensmittelbereich auf dem Markt.